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19.11.22 – Abreise

Nach einer etwas unruhigen Nacht verließen wir das Riad kurz vor halb 6, um vom Transfer, der uns zum Flughafen bringen sollte, abgeholt zu werden. In den Gassen herrschte Leere, über der Stadt lag eine ungewohnte Ruhe, während sich nur langsam ein Hauch von Morgengrauen am Himmel abzeichnete. Als nach einer geraumen Weile kein Mensch weit und breit in Sicht kam, beschlossen wir am altbekannten Platz zu warten. Doch auch da kam keiner, bis auf die Müllabfuhr.
Nach einer weiteren Viertelstunde entschloss ich mich, zum Riad zurückzukehren, während Jenny an der Straße blieb und Ausschau hielt.
Der Angestellte, der die Tür nach meinem Klopfen öffnete, wirkte, als hätte ich ihn gerade aus dem Bett geworfen. Doch für Mitleid war keine Zeit, schließlich mussten wir zum Flughafen und das Flugzeug wartete nicht. Nach einem Telefonat versprach er, dass gleich jemand kommen würde, vermutlich hatte da noch jemand anders verschlafen.

Schließlich wurden wir gegen 6 Uhr eingesammelt, vom selben Fahrer wie schon am Ankunftstag. Die Straßen waren fast leer, die gesamte Stadt schien noch zu schlafen, so gelangten wir ohne weitere Verzögerung und in Rekordzeit zum Terminal.
Die Gepäckkontrolle fand direkt am Eingang statt, ehe wir es aufgeben konnten.

Nach einer kleinen Verschnauf- und Raucherpause vor dem Gebäude, begaben wir uns zur Sicherheits- bzw. Passkontrolle. Allerdings schien der Beamte nicht sonderlich bei der Sache zu sein, den Geräuschen nach zu urteilen, lief nebenbei eine interessante Sendung auf seinem Handy.
Im Sicherheitsbereich suchten wir uns nahe des Gates einen Sitzplatz und drehten anschließend abwechselnd eine Runde durch die Geschäfte voller Luxusmarken und ergatterten noch etwas Wasser.

Diesmal hob das Flugzeug pünktlich vom Boden ab. Allerdings mussten wir vorher feststellen, dass wir auf dem Hinflug auf den falschen Plätzen gesessen hatten. Wir hatten uns, in der festen Annahme, wir hätten Fensterplätze gebucht, ans Fenster gesetzt. Doch jetzt erst bemerkten wir, dass auf den Boardingkarten Gang und Mitte stand. Eine weitere Erinnerung daran, den Sitzplänen von Ryanair nicht zu trauen.

Mittags landeten wir in Berlin, wo wir auch Soufiane wieder trafen, der einige Reihen im Flugzeug hinter uns gesessen hatten. Die Passkontrolle verlief zwar schneller als in Marrakesch, da diese für europäische Bürger über automatische Scanner erfolgte, allerdings schien das Gerät anscheinend Probleme mit Brillen zu haben, weshalb Jenny persönlich Bekanntschaft mit dem netten, deutschen Beamten machen durfte.

Wir verbrachten noch einige Minuten plaudernd mit Soufiane vor dem Gebäude, bevor sich unsere Wege endgültig trennten. Er würde in Berlin bei Freunden bleiben und wir machten uns auf zu unserem Shuttle, das uns zurück zum Parkhaus brachte.
Nach einer kurzen Stärkung bei einer gewissen Fastfoodkette ging es über die Autobahn heimwärts nach Chemnitz.