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28.10.18  – Český Krumlov

Ein typisch trüber Herbsttag begrüßte uns am Morgen. Nach einem ausgiebigen Frühstück brachen wir zu unser Tagestour durch Český Krumlov auf.
Wir schlenderten durch die vielen Gassen der kleinen Stadt und uns fiel schnell auf, dass trotz der Nebensaison die Stadt sehr beliebt bei chinesischen Touristen ist, die in zahlreichen Gruppen die Straßen bevölkerten.
In der Hauptsaison geht es hier sicher ähnlich kuschelig zu wie in Prag.

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Hauptausziehungspunkt der Stadt ist neben ihren hübschen Gassen die Burganlage, die über Krumau majestätisch thront. Wir hatten die Anlage, die öffentlich zugänglich ist, schon am Abend zuvor einmal kurz durchquert.

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Da das Schlossgelände recht umfangreich ist, werden auch verschiedene Touren für die Besichtigung der einzelnen Areale angeboten, was allerdings schnell zu leeren Geldbeuteln führt, denn jede Tour kostet zwischen 10-15€. Es gibt schon allein zwei Touren nur durch die Räumlichkeiten des Schlosses, dann noch eine für das Burgmuseum und den Schlossturm und eine für das Barocktheater. Außerdem muss man für jede Tour mindestens eine Stunde einplanen, also kann man gut den ganzen Tag hier verbringen.
Maria und ich hatten Glück, denn die Besichtigungstouren werden generell nur bis Ende Oktober angeboten und danach erst wieder im April/Mai.

Wir beschlossen dem Schlossturm einen Besuch abzustatten und buchten zusätzlich eine deutschsprachige Tour für das Schlosstheater, welches ein der besterhaltensten Barocktheater der Welt ist und das wir uns natürlich nicht entgehen lassen wollten.
Bis zu dieser Tour hatten wir allerdings noch ausreichend Zeit, um die Aussicht vom Schlossturm zu genießen. Pünktlich zur Mittagsstunde ertönte ein lauter Knall über der Stadt.
Nahe des Schlossgartens wird nahezu täglich eine Kanone abgeschossen, natürlich nicht mehr mit echten Kugeln, aber der Knalleffekt blieb hervorragend erhalten, wie wir zusammenzuckend erfahren durften.
Bis zum Start der Theaterführung verbrachten wir die Zeit im Schlossgelände und hielten nach den Bären Ausschau, die im Burggraben leben. Einen erspähten wir sogar.

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Der Eingang zum Barocktheater ist recht unauffällig gelegen nahe der Mantelbrücke, einer mehrstöckigen Brücke, die den Schlossgraben überspannt. Doch da schon einige Leute, die verdächtig deutsch aussahen, vor einer Tür warteten, gesellten wir uns dazu und nach einer Weile startete die Führung.
Im Inneren erzeugte das leicht schummrige Licht schon eine Atmosphäre, die an frühere Zeiten erinnerte, auch wenn es zu den Barockzeiten hier deutlich dunkler war.
Der Raum des Theaters war atemberaubend schön. Die Decke und Wänden waren wunderschön bemalt und die Empore reichlich mit Stuckelementen verziert. Das Theater selbst umfasst eine der zwei weltweit noch original erhaltenen Barockbühnen, deren Bühnenmaschinerie voll funktionsfähig ist. Die Bühne selbst wirkt durch die nach hinten gesetzte Kulisse deutlich größer als sie in Wirklichkeit ist, was einem erst bewusst wird, wenn man unter die Bühne geht, wo man die raffinierte Bühnenmaschinerie bestaunen kann.

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Das Theater hat mich sehr beeindruckt, da man sowas heutzutage nur noch selten sieht. Zweimal im Jahr finden hier auch Aufführungen statt, wobei unser Guide meinte, dass die letzte Aufführung nicht sonderlich toll gewesen sei, da die Inszenierung recht modern und sehr in die Länge gezogen worden war, was auch die hartgesottensten Fans nach drei Stunden auf unbequemen Holzbänken ohne Lehne an ihre Grenzen brachte.
Sehr schön muss die Inszenierung im Sommer im Rahmen des Mittelalterstadtfest sein, wobei man dafür fast ein Jahr im Voraus Zimmer reservieren sollte, denn in diesen paar Tagen platzt die Stadt aus allen Nähten.

Bevor wir wieder in die Altstadt hinabsteigen wollten, besuchten wir den Schlossgarten, auch wenn die Jahreszeit und das Wetter nicht sonderlich einladend dafür waren.
Zum nachträglichen Mittagessen gönnten wir uns in einem kleinen und sehr gut besuchten Café weiße Trinkschokolade, Crêpes und Trdelník, einer Art Baumstriezel, die es in Tschechien überall in verschiedenen Variationen zu kaufen gibt.

Am späteren Nachmittag kehrten wir in unsere Unterkunft zurück, um ein wenig Auszuruhen, bevor wir am Abend einen weiteren Spaziergang durch die Stadt machten

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